frei + christlich 

frei + christlich

Die SAKRAMENTE



Es ist das Wesen des Sakramentalismus, 



dass der Mensch das Alltägliche mit spiritueller Weihe erfüllt. ... 

Das ist etwas, was wirksam ist und immer wieder wirksam sein wird. 
Wer das weiß, der weiß auch, dass bei unserer Kultur eine Umkehr notwendig ist.  
Man mag sich noch so sehr bemühen, diesen physischen Plan in Harmonie, in Ordnung 
zu bringen, es wird fehlschlagen, solange man nur auf dem physischen Plane arbeitet; 
wird auf der einen Seite Harmonie geschaffen, so wird auf der anderen Seite Disharmonie entstehen. Lassen sie aber das Spirituelle wirken, so werden sie sehen, 
dass das Alltägliche in einer ganz anderen Weise angefasst wird. 
Das ist Sakramenta­lismus.

Dieser Gedanke liegt auch dem christlichen Sakramentalismus zugrunde: 
die Heilung vom spirituellen Plane aus. 

Ein Sakrament ist eine physische Handlung, die so verrichtet wird, 
dass in ihr sich ein geistiger Vorgang ausdrückt. ...

Nichts ist im Sakrament willkürlich. Alles ist bis ins Kleinste hin­ein ein Abbild 
eines höheren okkulten Vorganges. 

Derjenige, der ein Sakrament verstehen will, bei dem das Zere­moniell ein Abbild ist 
eines geistigen Vorganges, 
der muss sich bekanntmachen mit dem, was da zugrundeliegt. 
Es ist ein okkul­ter Vorgang, der den äußeren Augen entzogen ist. 
Bei jedem Sakramentalismus vollzieht sich nicht nur etwas Verstandes­mäßiges, 
sondern es vollzieht sich etwas, was eine reale, okkulte Bedeutung hat. 

Der Mensch muss wiederum spirituelles Leben schaffen
bis in jeden Handgriff und jeden Schritt hinein; und das wieder einzu­führen,
ist die Aufgabe und das Bestreben der spirituellen Be­wegung (der Anthroposophie - VDL).   
Der Sakramentalismus der früheren Zeit muss wiederkommen. 
Man muss wissen, dass es ein anderes ist, aus dem Geiste heraus zu handeln, 
als aus dem Materiellen heraus zu handeln. 
Spirituelles Leben wieder aus­strömen zu lassen, das ist unser Ziel. 

 

Rudolf Steiner,  GA 92, S. 35f





Kultus ist Tat, 

ein reales Handeln, durch das etwas im Menschen und in der Welt geschieht;
eine Tat, die aus Freiheit getan wird, an der man frei ist teilzunehmen,
und durch die sich göttlicher und menschlicher Wille vereinen.
Kultus ist der Begegnungsort von Mensch und Gottheit.
Und es geschieht nicht nur im Menschen etwas, sondern auch in der Welt:
Geist durchdringt Materie.
Beginnt der kultische Vollzug im Handlungsraum, so beginnt auch ein Handeln
in der geistigen Welt, das sich mit dem menschlichen Tun in Freiheit vereinigt.
Geistige und physische Welt wirken zusammen.
>Ein Kultus entsteht nicht dadurch, dann man ihn ausdenkt, denn dann ist er kein Kultus.
Ein Kultus entsteht dadurch, dass er das Abbild ist von demjenigen,
was in der geistigen Welt vorgeht.< [1] 
Was wir als Kultus vollziehen, erhält seine Realität und Wahrheit
durch den >himmlischen Kultus<,
dadurch, dass er >Spiegelbild< ist von einem >Ursprungsbild<;
>nur dann ist ein Kultus eine Wahrheit, wenn er diesen realen Ursprung hat.<  [2] 
Ein Ritual, das diesen Ursprung hat, kann nur empfangen werden
und muss in der Haltung vollzogen werden, dass >alles dasjenige,
was von Worten hinüberfließt in die Handlung,
nur allein im christlichen Sinne so vollzogen werden darf,
wenn bei dem Vollziehenden das Paulus-Bewusstsein vorhanden ist:
Nicht ich, sondern der Christus in mir! -
Nichts darf an einer Handlung ... ohne das Bewusstsein ausgeführt werden:
Die Handlung wird vollzogen als ein innerliches göttliches Gebot, 
als dasjenige, was im Sinne des Christus-Auftrages selber vollzogen wird.
Wir müssen uns klar sein, dass wir nur das Werkzeug sind,
um den Christus zu den Menschen sprechen zu lassen.<  [3]   
E.v.K., S.28

 

Geist kann sich mit Materie vereinen, durch sie wirken, 
wenn er sie sich anverwandeln, sie durchdringen, den Leib zum Instrument machen kann; 
er kann aber auch in der Materie wie ersterben, untergehen. ..

>Wir sind die Pfleger der göttlich-geistigen Weltenordnung,
wir sind die Mitarbeiter, die das Ewige im Menschen pflegen wollen.<  [4]  

Ein religiöser Kultus dient der Pflege
unserer sozialen, selbstlosen, auf den Mitmenschen und die Natur bezogenen Fähigkeiten
wie Dankbarkeit, Hingabe, Liebe, Mitleid, Aufmerksamkeit, Ehrfurcht, Achtsamheit, Wahrhaftigkeit,
und der Pflege unserer Beziehung zu den göttlichen Quellen dieser Menschwerde-Kräfte. 
E.v.K., S.30

 

 

Elisabeth von Kügelgen, "Kultus als spiritueller Weg", 

 

[1]   Rudolf Steiner, GA 236, 27.6.1924, S.283
[2]   a.a.O., S.284
[3]   Rudolf Steiner, GA 343, 4.10.1921, S. 314
[4]   Rudolf Steiner, GA 304a, 30.8.1924, S.179



Die Sieben Sakramente



Auch wenn in der Regel vor allem
Taufe + Trauung + Bestattung
nachgefragt werden,
so stehen doch prinzipiell alle 
sieben Sakramente,
aber auch individuelle Rituale,
zur Verfügung !




Individualität
Im menschlichen Lebenslauf

1 + Geburt                              EMPFANG  ( Kinder-Taufe  * )
                                                 (BAPTISMA)

2 + Erwachen                         KONFIRMATION
                                                 (CONFIRMATIO)

3 + Wandlung                         GOTTESDIENST
                                                  Die Opferfeier als Zentralsakrament 
                                                  (EUCHARISTA)

4 + Erinnerung                        LEBENSSCHAU  (Beichte) 
                                                  (PAENITENTIA)

5 + Tod                                     STERBEKULTUS 
                                                  Heilige Ölung  -  Aussegnung  -  Bestattung
                                                  Kinderbegräbnis  -  Urnenbeisetzung  -  Totenhandlung
                                                 (EXTREMA UNCTIO)
 
Gemeinschaft bauen

6 + Christen-                           VERBINDUNG
      Gemeinschaft                   Erwachsenen-Taufe  /  Handlungs-Weihe **
                                                  (ORDO)

7 + Ich & Du                            TRAUUNG
                                                  auch mit der Erinnerungs-Trauung
                                                  (Silberne-/Goldene Hochzeit)
                                                  (MATRIMONIUM)
 




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Diese Zusammenstellung entspringt meiner Praxis,
insbesondere dem von Rudolf Steiner begründeten, "freien christlichen" Impuls,
wie er auch im
"Forum Kultus" -
Initiative für ein freies, anthroposophisch + sakramental vertieftes Christ-Sein" 
praktiziert wird

Du kannst natürlich auch noch andere Perspektiven als diese hier einnehmen.
Ausführlich findest Du die Thematik in meinen Büchern dazu begründet, ausgeführt!

 
Die Kinder-Taufe wird  - u.a. von Rudolf Steiner -  ausdrücklich als Empfangskultus
für das Neugeborene angesehen.

**  Somit fände die wirkliche "Taufe", als bewusstes Bekenntnis und Handeln,
erst im 6. Sakrament statt, die nun auch zum sakramentalen Wirken berechtigt / aufruft.

 



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Allerdings

Kultus ist Kommunikation
mit Gott,

heilende Arznei
und kann viele Bereiche des Lebens umfassen!
So stehe ich auch für 

weitere Handlungen 

zur Verfügung!
Bitte frage nach, wenn Du etwas Bestimmtes im Auge hast!




Gehet hin ... !


Zur "BERECHTIGUNG"
sakramentalen Handelns
und die wahre Weihe





Wo zwei oder drei in meinem Namen 
versammelt sind, 

da bin JCh mitten unter ihnen! 

Matt. 18/20




Und Jesus trat zu ihnen und sprach :
Nun ist mir 
alle Schöpfermacht übergeben 
im Himmel und auf der Erde. 
Ziehet aus 
und seid die Lehrer aller Völker 

und taufet sie:
im Namen und mit der Kraft 
des Vaters, 
des Sohnes 
und des Heiligen Geistes.

Und lehret sie,
sich an die Geistesziele zu halten,
die ich euch gegeben habe.
Und siehe,   
JCh bin in eurer Mitte
alle Tage
bis zur Vollendung der Erdenzeit.
 
Matt. 28/18-20
 



Alle Christen 
sind wahrhaftig geistlichen Stands, 
und ist unter ihnen kein Unterschied, 
denn des Amts halben allein.  ...  

Was aus der Taufe krochen ist, 
das mag sich rühmen, dass es schon 
Priester, Bischof und Papst geweihet sei,

obwohl es nicht jedem ziemt,
dieses Amt auch auszuüben. 

 
Martin Luther  (Übersetzung - VDL)




Begegne ich ihm (dem DU) so, 
dass ich bereit bin, 
mein Bewusstsein 
(zeitweilig) für ihn zu opfern, 
dass seine Entfaltung mir also wichtiger ist 
als die meine, 
vollziehe ich 
- indem ich für ihn  ersterbe - 
in gewissem Sinne 
eine Nachfolge Christi. 
Dann nah ich ihm  
in Seinem Namen. 

Dann werde ich 
im gleichen Augenblick 
von Christus selber 
zum Priester geweiht:  
Seine Gegenwart ist Weihe 

- in diesem Augenblick 
und für diesen Augenblick.  
Im Gegensatz zum Amtspriester , 
der  für sein ganzes Leben geweiht wird ..
gilt die Weihe des sozialen Priesters  
nur für jene Zeitspanne, 
in der er  "agapisch" 
einem Mitmenschen begegnet. 
Jede neue Begegnung 
wird ihn wieder vor die Probe stellen: 
Wie bist du mit Ihm zusammen? 
Es ist ein inneres, ein mystisches Erlebnis 
dieses Menschen. ..
Und nur das, was sich bei der Begegnung 
mit dem andern ereignet, 
gibt Antwort auf die Frage, 
ob hier ein "Priester" zelebriert hat. ..

Die soziale Priesterweihe 
ist ein Sakrament, 
das, im übertragenem Sinne, 
der Christus unter vier Augen vollzieht.   
Die Frage der Befähigung .. 
und Berechtigung .. kann keine sein, 
die andere Menschen beantworten.

Dieter Brüll




Der theologische Begriff des
Priestertums aller Getauften
hebt die Differenz zwischen Klerus und Laien,
geistlichem und weltlichem Stand auf.
Insofern gelten hier alle Getauften als gleichrangige Glieder...
Es steht jedenfalls fest,
dass bei den älteren Kirchen-Vätern irgendwelche Spuren
von einem 'character indelebilis'
oder einem 'Sakrament der Priesterweihe'
nicht nachzuweisen sind, 
und wo man Derartiges zu finden meint,
handelt es sich um Missverständnisse.
[1] ...  
Der Nachweis, wie ein Sakrament, 
von dem in den ersten vierhundert Jahren 
in der Kirche nichts wahrzunehmen ist, 
von Christus eingesetzt, ja ein 'Grundamt der Kirche' sein kann, 
muss den Dogmatikern anheim gegeben werden. 

Für den Exegeten ist die Sache längst klar.

Hans von Campenhausen,
 



Selbst nach reformatorischer Auffassung 
stellt die Taufe 
nicht nur die erste Stufe der Kirchengemeinschaft dar, 
sondern gewährt 

die volle Teilhabe 
am Leib Christi 

und bildet so einen unüberbietbaren,
nicht steigerungsfähigen Gnadenstand. 
In der Gemeinde der Getauften
kann es kein Glied mehr geben, das den anderen gegenüber
vor Gott eine besondere Stellung einnähme. 
Eine Priesterkaste mit religiösen Vorrechten
hat in ihr keinen Raum.
 
Niedermeyer, 116


Die avantgardistisch, freiheitliche Gesinnung 
und zukunftsorientierte und oftmals anarchische Praxis 
frei christlich Gesinnter und Wirkender 
fragt sowieso nicht nach einer "Erlaubnis" oder dem Monopolanspruch 
irgendeiner Kirche oder Gesellschaft... 
sondern 

wird gerufen und - handelt !

Volker David Lambertz




Das ist die freie christliche Weihe :  

 
MEIN JA zu Seinem RUF: 
IHM = der Liebe praktisch dienen zu wollen,
der sich in einem jeweils ganz individuellen
Berufungs- und Weihe-Geschehen,
in ganz eigenen Schicksals-Wegen offenbart;
des zum tätigen Christsein entschlossenen,  
zum Tat-Christentum unter Seinem Auftrag 
(und nicht einer Institution) Berufenen 
und allgemein-christlich = überkonfessionell 
dem Nächsten Beistehenden. 
Es ist ER, der Liebe-Gott, 
der den Heiligen Geist ausgießt 
und uns auffordert, befähigt und befeuert 
- und der uns "berechtigt".  
 
Und deshalb gibt es 
im »freien christlichen« Kultus-Impuls heute  
keine institutionalisierte 
Priester-"Weihe"-Liturgie, 
oder eine Hierarchie,
die sakramentales Handeln 
berechtigt und zertifiziert.



frei + christlich

GOTT
ist
die LIEBE!
Und wer
in der Liebe ist,
der ist in Gott
und Gott in ihm!

1.Joh. 4:16


Jeder Mensch ..werde.. ein Priester!